Fünf Jahre Corona – als wir den Kaffee zu Hause trinken mussten
Fünf Jahre Corona: Am 11. März 2020 erklärte die WHO das Coronavirus zu einer Pandemie. Heute, im Jahre 2025, kann ich mich aus meinem Schneckenhaus wagen und zugeben, dass ich zu den Menschen gehörte, die über viele Monate in einem Café unerwünscht waren. Ich bin ungeimpft, ohne je ein Impfgegner gewesen zu sein. Damit reihe ich mich ein in eine Riege von Millionen Menschen, die es mit der Entscheidung nicht so einfach hatten wie ich, eine Freiberuflerin, die im Homeoffice arbeitet. Heute ist der Blick auf die Einschränkungen während der Pandemie und den Hype um die Impfungen ein anderer. Auch das gibt mir den Mut, einen Artikel zu Corona zu verfassen. Das hatte ich eigentlich nie gewollt. Doch nun möchte ich die Frage beantworten, die in letzter Zeit häufiger gestellt wird: Was hat die Pandemie mit uns gemacht?

2G – Zutritt nur für Geimpfte und Genesene
Im Jahre 2025 mutet ein solcher Hinweis vor einem Café schon fast grotesk an: Menschen dürfen nur Platz nehmen, wenn sie einen Nachweis vorzeigen, dass sie geimpft oder von Corona genesen sind. Diese Vorgabe galt auch im Außenbereich, an warmen Tagen, wenn ein leichter Wind wehte. Heute wissen wir, dass diese Maßnahmen überflüssig waren: Cafés und Gaststätten waren zu keinem Zeitpunkt Treiber der Pandemie. Ebensowenig der Einzelhandel. Doch sie haben, neben vielen Menschen, am meisten unter den Folgen gelitten.

Wir gehörten zu den Menschen, die ausgeschlossen waren: Vom Einkaufen, vom Besuch in Restaurants und Cafés, von Theater und Kino und – in Deutschland – auch vom Urlaub. Wir sind eine Familie, die sich gegen die Impfung entschied. Die den „Lockdown“ gesund, ohne Verlust der Arbeitsstelle und ohne depressive Schübe überstand. Und die niemals einen anderen Menschen angesteckt oder in Gefahr gebracht hatte.
Die Monate des Lockdowns haben uns verändert, aber es fühlt sich eher positiv als negativ an. Eine kleine rebellische Seite lebte in uns schon immer. Doch in der Pandemie ging es um unsere Gesundheit. Wir wollten uns nicht zur Verabreichung eines Impfstoffs zwingen lassen, der Hals über Kopf auf den Markt geworfen wurde und einen Eingriff in unsere RNA darstellte. Und es gab einen weiteren Grund, der in uns Ängste auslöste. Nicht vor Corona, sondern vor der Impfung.
Warum wir ungeimpft blieben
Heute kann ich offen über einen der Gründe sprechen, aus denen sich unsere Familie gegen die Impfung entschied. Unser Sohn erzählte, dass ein ehemaliger Klassenkamerad sehr schwer erkrankt wäre. Genaues wusste keiner. Er lag im Koma, benötigte später einen Rollstuhl. Dabei war er immer sehr sportlich gewesen. Die jungen Leute waren bewegt, von dem Schicksal.
Oliver Janke hat die Folgen seiner Impfung öffentlich gemacht. Vorher gab es Spekulationen. War die Impfung Schuld? Wir leben in einer Kleinstadt, der junge Mann ging hier zur Schule. Doch wer die plötzliche Erkrankung mit der Impfung in Zusammenhang brachte, war ein Verschwörungstheoretiker mit einem Aluhut auf dem Kopf und braunem Gedankengut im Gehirn.
Dann wurde ein Video vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht, in dem Oliver über die Folgen seiner Impfung spricht. Heute kannst du dir das Video in einer erweiterten Fassung anschauen. Für uns war es erst ab dieser Veröffentlichung möglich, offen über den Grund für unsere Angst zu sprechen.
Wir vertrauten unserem Immunsystem
Angst ist ein zutiefst persönliches Grundempfinden, das bei jedem Menschen anders ausgeprägt ist. Wir konnten aufgrund sportlicher Aktivitäten und viel Bewegung an frischer Luft auf ein gutes Immunsystem vertrauen. Mit Infektionskrankheiten oder schweren Erkältungen hatten wir selten zu kämpfen. Der Impfung vertrauten wir nun nicht mehr.
Unsere Entscheidung war für uns absolut richtig: Niemand aus unserer Familie in einer Altersspanne vom Baby bis zur 80 Jahre alten Großmutter erkrankte an dem Virus. Zwei unserer Familienmitglieder hatten in den Jahren zuvor eine schwere Krebserkrankung überstanden und entschieden sich dennoch gegen die Impfung. Denn das Schicksal von Oliver war kein Einzelfall. Schon wenige Wochen nach der Freigabe der Impfung gab es Berichte über eine junge Frau, die am Impfstoff AstraZenica verstarb. Später wurde der Impfstoff für jüngere Frauen verboten.
Geleugnet haben wir gar nichts
Wir kannten die Bilder aus Bergamo und aus den deutschen Krankenhäusern und haben die Gefahr, die von dem Virus ausging, nicht einziges Mal geleugnet. Selbstverständlich sind wir weder Verschwörungstheoretiker noch Impfgegner. Wenn wir eine Kopfbedeckung tragen, schützt uns diese vor Sonne oder Kälte und sie ist aus Stoff gefertigt. Alufolie benutzen wir in der Küche oder auf dem Grill.
Es gibt viele Krankheiten und andere Gefahren, denen wir im Alltag ausgesetzt sind. Wir nahmen Corona ernst, aber wir ließen uns von niemandem verrückt machen. Dass wir die Zeit gut überstanden haben, sehen wir heute als Mischung aus gesunder Vorsicht, einer Portion Menschenverstand und ganz viel Glück.
Ja, es hätte uns treffen können. Der schwere Verlauf ebenso wie der Impfschaden. Wir waren der Ansicht, dass wir auf die Verhinderung eines schweren Verlaufs mehr Einfluss nehmen können als auf die Auswirkungen der Impfung. So hielten wir uns an die grundlegenden Regeln, aber hin und wieder brachen wir sie auch. Aufgrund der Bußgeldkataloge, die wohl immer noch Gültigkeit haben und teils drakonische fünfstellige Strafen vorsehen, gehe ich nicht weiter ins Detail.
Nur so viel: Mit unserem Weg sind wir gut durch die Pandemie gekommen. Wenn sich jemand von uns ansteckte, war der Verlauf mild. Wir haben uns in dieser Zeit innerhalb unseres Hauses isoliert, das Essen vor die Tür gestellt, das Bad getrennt benutzt und mit dem Erkrankten telefoniert. So verhinderten wir eine Ansteckung sogar im eigenen Bereich.
Was noch wichtiger ist: Wir haben niemanden in Gefahr gebracht! Weil wir uns nicht hinter der Impfung verstecken konnten, waren wir vorsichtig.
Der erste Lockdown war gut und richtig
In der Zeit vom 11. März 2020 bis zum 7. April 2023 lebten wir in einer Pandemie. Es gab mehrere Lockdowns, Stufenpläne und immer wieder neue „Maßnahmen“. Der erste Lockdown galt für die gesamte Bevölkerung. Aus dem Haus durfte nur, wer zur Arbeit gehen musste. Arztbesuche waren erlaubt, Gassi gehen mit dem Hund auch, und die Menschen durften sich die „Beine vertreten“ oder Sport im Freien treiben. Aber nur zu Zweit, Menschenansammlungen waren verboten. Das Sitzen auf einer Bank auch. Kinder durften Spielplätze nicht nutzen, sie waren mit Flatterband abgeklebt.
Das Einkaufen war erlaubt, aber nur für Dinge, die zum Leben benötigt wurden. Fahrradfahren war in jenem Frühjahr der große Hit! Beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln mussten Masken getragen werden. Anfangs durften sie aus Stoff sein. Später war FFP2 vorgeschrieben. Auf eigene Kosten, versteht sich.
Einige Güter wurden knapp: Wer hätte gedacht, dass Toilettenpapier einmal ein begehrter Artikel sein würde? Nudeln oder Mehl?
Wir waren mit unseren Fahrrädern in Berlin und wollten am Hauptbahnhof im Rossmann etwas Süßes für die Rückfahrt mit dem Regio kaufen. Und, man glaubt es kaum, es gab Toilettenpapier! Ein großes Pack mit 16 Rollen schnallte ich auf den Gepäckträger meines Fahrrades und stieg damit in den Zug. Peinlich war mir das nicht, und es gab tatsächlich begehrliche Blicke!

Im ersten halben Jahr haben wir die Maßnahmen verstanden. Es war wenig bekannt, über das Virus, das so schwere Verläufe auslösen konnte. Jeden Tag gab es den Blick auf die Inzidenzen. Sie schnellten immer weiter in die Höhe. Die Intensivstationen der Krankenhäuser waren überlastet. Angst ging um und die Hoffnung, dass es bald einen wirksamen Impfstoff geben würde.
Der marktreife Impfstoff
Zum Jahresende 2020 erfolgte das große Aufatmen: BionTech/Pfitzer hatte einen marktreifen Impfstoff entwickelt. Am 20. Dezember wurden die ersten Impfungen verabreicht. Der Impfstoff war knapp, es gab eine Rangliste. Ich gehörte in die Gruppe 5: In meinem Homeoffice hatte ich keine Priorität, schnell an eine Impfung zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich der Impfung noch vertraut und gehofft, dass das Ganze nun schnell wieder vorbei war. Doch dann kamen die Zweifel aufgrund der Erkrankung des jungen Mannes und dem Tod der jungen Frau. Und damit begann für unsere Familie eine Zeit des Innehaltens.
Im Verlauf des Jahres 2021 konnten sich immer mehr Menschen impfen lassen. Im Herbst schnellten die Inszidenzen wieder nach oben. Es gab einen zweiten Lockdown, der nun nicht mehr für alle gleichermaßen galt. Vergleiche mit einer dunklen Vergangenheit drängten sich für einige Menschen auf. Gab es nicht schon einmal eine Bevölkerungsgruppe, die vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen war?
Die versteckte Impfpflicht
Impfstoff gab es bald auch von anderen Herstellern, die Massenproduktion begann. Die Stadt Mainz, Sitz von Biontech, verdiente sich an den Gewerbesteuern eine goldene Nase. Das Entwickler-Ehepaar auch.
Ein Schneeball, geformt von der Regierung Merkel, begann zu rollen. Unter einem Gesundheitsminister Lauterbach wuchs er zu einer Lawine an. Die Impfpflicht, für die Lauterbach vehement kämpfte, scheiterte an der Zustimmung des Bundestages. Dennoch wurden die Menschen, die sich dagegen entschieden, mit immer mehr Einschränkungen belegt. Arbeiten durften sie, Lebensmittel kaufen und mit dem Hund spazieren gehen. Aber Freunde unter freiem Himmel treffen, ein gemeinsames Abendessen mit der Familie, ein Plausch mit mehr als einem Nachbarn? Alles verboten!
Und es ging noch weiter: Ungeimpfte wurden denunziert und für die Pandemie verantwortlich gemacht. Das hatte Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen: Fußball spielen oder im Chor singen? Nur mit Impfung. Solidarität gab es keine. Freundschaften zerbrachen. Die Gesellschaft zerbrach in zwei Schichten.
Die Schulen wurden geschlossen. Eltern mussten ihre Kinder zu Hause unterrichten. Unbezahlt, versteht sich, die Lehrer bezogen ihr volles Gehalt trotzdem. Im Winter, während einer Öffnungsphase, saßen die Kinder in dicken Jacken bei offenen Fenstern im Unterricht. Nach der Schule die Freunde im Park oder im Garten treffen? Nein! Obwohl sie vorher stundenlang nebeneinander gesessen hatten.
Denunzierung in den sozialen Netzwerken
Das soziale Leben kam für die Ungeimpften zum Erliegen. Doch das war nicht genug: Die Verunglimpfung in den sozialen Netzwerken nahm Fahrt auf. Die Kommentare wurden nicht moderiert und nicht gelöscht. Jeder konnte frei sagen, was er über „Impfverweigerer“ dachte. Ebenso war eine freie Meinungsäußerung über das möglich, was mit den Ungeimpften geschehen solle. Eine der netteren Formulierungen lautete, sie mögen doch in den Keller gehen und nie mehr herauskommen. Der Aluhut, die Verschwörungstheorien und die rechte Schublade waren omnipräsent.
Heute wird gejammert. Geimpfte hätten keine Wahl gehabt. Die Arbeitgeber hätten Zwang ausgeübt: Impfung oder Kündigung. Wer konnte sich schon den Verlust der Arbeitsstelle leisten? Das Haus musste doch bezahlt werden und die Miete auch.
Zum fünften Jahrestag des Beginns der Pandemie dann das: Am 11. März 2025 veröffentlichte „RTL Aktuell“ einen Beitrag auf Facebook mit dem Titel: Wie uns die Pandemie gespalten hat. Es gingen viele Meinungen ein. RTL wurde kritisiert, weil sich der Sender mit seiner Berichterstattung an dieser Spaltung beteiligt hatte.
Einige Stunden später war die Kommentarfunktion abgeschaltet, weil „unter diesem Beitrag keine sachliche Diskussion möglich wäre“. Interessant! Die Diskussionen während des Lockdowns, die sich gegen die Ungeimpften richteten, waren wohl sachlich genug.
Grenzwertiger Kommentar in der Tagesschau
Ein Kommentar von Sarah Frühauf in der Tagesschau erhitzte die Gemüter: Die Ungeimpften wurden beschuldigt, für die Pandemie und die Coronatoten verantwortlich zu sein.
Na, herzlichen Dank an alle Ungeimpften. Dank Euch droht der nächste Winter im Lockdown … Alle Impfverweigerer müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, an der derzeitigen Situation mit Schuld zu sein … Und sie müssen sich fragen, welche Mitverantwortung sie haben an den wohl Tausenden Opfern dieser Coronawelle. Viel zu lange haben die politisch Verantwortlichen gezögert. Sie hätten viel früher den Druck auf Ungeimpfte erhöhen müssen …
Kommentar von Sandra Frühauf in der „Tagesschau“ vom 19. November 2021
Das ging selbst vielen Menschen, die sich, wie Frau Frühauf es bezeichnete, „solidarisch“ zeigten und impfen ließen, zu weit. Es gab mehr als 21.000 Kommentare bei Facebook. Der Sender schüre Hass, Hetze, spalte die Gesellschaft. Vergleiche mit dem Dritten Reich blieben nicht aus. Anzeigen beim Bundeskriminalamt und Petitionen wurden eingereicht. Mit Erfolg?
Am 7. März 2025, vier Tage vor dem fünften Jahrestag der Pandemie, kommentierte Frau Frühauf in der Tagesschau die Haltung der SPD in den Sondierungsgesprächen mit der CDU nach der Bundestagswahl. Demnach gab es keinerlei Konsequenzen, für die Journalistin.
Wir haben sie gezogen, indem wir die Tagesschau konsequent ignorieren. Doch was bringt es? Mit unseren Zwangsgebühren müssen wir derartige Berichterstattungen trotzdem finanzieren.
Zum Zeitpunkt des Kommentars im November 2021 war bereits bekannt, dass die Impfung vor dem Ausbruch der Krankheit nicht schützt. Sie schützte lediglich vor einem schweren Verlauf. Geimpfte konnten sich jederzeit anstecken und das Virus weitergeben.
Ungeimpfte – aus der Gesellschaft ausgeschlossen
Frau Frühauf forderte, dass die Politik noch viel früher Druck auf Ungeimpfte hätte ausüben müssen. Wie hätte dieser noch frühere Druck denn in der Praxis aussehen sollen? Zwangsimpfung oder Einsperren stand noch zur Disposition, denn vieles, was einen normalen Alltag und eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung ausmachte, war nicht mehr möglich. Das Lieblingswort der Medien in dieser Zeit hieß ungemütlich in allen Steigerungsformen. Das Credo lautete: Ungeimpfte sind eine Gefahr für die Gesellschaft. Für sie muss es ungemütlich, ungemütlicher und am Ungemütlichsten werden.
Mich hat das gestört, weil ich das Adjektiv ganz anders assoziiere. Mit ekligem Regen, der mir auf dem Fahrrad ins Gesicht schlägt. Mit einer kalten Wohnung oder einem eisigen Wind. Die Coronamaßnahmen waren nichts von alledem. Sie haben uns aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Ungemütlich waren sie nicht, denn wir konnten uns auf unserer Couch einkuscheln, Tee trinken, Kekse knabbern, Filme gucken oder Bücher lesen. Gibt es was Gemütlicheres?
Für Geimpfte und Genesene sollen private Zusammenkünfte wieder ohne Begrenzung möglich sein. Sobald eine ungeimpfte Person teilnimmt, gelten bis zum 19. März aber weiterhin die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte: Das Treffen ist dann auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushalts beschränkt.
Quelle: Bundesregierung. Öffnungsschritte von Bund und Ländern vom 17. Februar 2022
Das war eine von zahlreichen Einschränkungen, die uns auferlegt wurden. Sie betrafen nicht nur den Alltag, sondern auch das Weihnachtsfest, Ostern und den runden Geburtstag der Großmutter, der vielleicht der Letzte war. Menschen in Krankenhäusern und Altersheimen durften keinen Besuch bekommen. Sterbende waren allein, weil die Angehörigen keinen Zutritt bekamen.
Ganz viele Menschen litten unter Einsamkeit, weil sie ihre Freunde und ihre Familie nicht sehen durften. Und es gab tatsächlich Nachbarn, die denunzierten. In einigen Regionen wurden sie sogar dazu aufgerufen. Dann rückten die Behörden an und lösten das Abendessen von vier Freunden in einer privaten Wohnung auf. Ist das eigene Zuhause nicht laut Grundgesetz ein geschützter Bereich?
Mecklenburg-Vorpommern machte dicht
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, es lebt vom Tourismus, schloss im Frühjahr 2021 seine Ländergrenzen. Wer dort eine Ferienwohnung besaß oder einen Dauercampingplatz für mehrere tausend Euro pro Jahr gemietet hatte, durfte die Kosten zahlen. Sein Domizil besuchen durfte er nicht.Die Steuer für den Zweitwohnsitz kassierte das Land trotzdem.
Viele Mecklenburger übten sich im Unmut. Nicht gegen die Landesregierung, sondern gegen die Gäste. Das ging so weit, dass Autos mit ortsfremden Kennzeichen beschädigt wurden. Dabei handelte es sich oftmals um Dienstwagen und um Menschen, die „Zutritt“ hatten. Denn Ausnahmen gab es für Familienbesuche. Wir haben dort Familie und durften einreisen.
Es war schon unheimlich: Die Autobahn A19, die vom Dreieck Wittstock nach Rostock führt, war leergefegt. Ebenso der Strand und die Promenade in Warnemünde. Wir waren froh, als wir mit unserem Auto, das ein Brandenburger Kennzeichen trägt, im Parkhaus verschwinden konnten. Weder ein Imbiss noch ein WC hatten geöffnet.

Interessant waren auch hier wieder die Kommentare im sozialen Netzwerk Facebook: Die Einheimischen zogen genüsslich über die Gäste her, die sie jedes Jahr überrannten, und freuten sich, ihren Strand endlich für sich zu haben. Die Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten: Gäste sahen sich nach anderen Urlaubszielen um. Die Buchungszahlen brachen ein. Leidtragende waren diejenigen, die vom Tourismus lebten und vermutlich nichts zu dem Unmut im Netz beigetragen hatten.
Einkaufen, Kino, Restaurant, Urlaub – alles verboten
Die Maßnahmen kamen und gingen, sie wechselten hier und da und zogen die Daumenschrauben für Ungeimpfte an. Begriffe wie 3G und 2G kannte plötzlich jeder. Restaurants, Cafés und der Handel, der nicht der als „systemrelevant“ galt, durften nur noch Menschen willkommen heißen, die geimpft, genesen oder getestet waren (3G). Später wurde ein 2G daraus: Geimpfte und Genesene waren erwünscht, Ungeimpfte mussten draußen bleiben. Auch dann, wenn sie ganz gesund waren.
3G war irgendwo noch nachvollziehbar. Bereitwillig ließen wir uns testen, um ein Einkaufscenter besuchen und Kleidung kaufen zu können. 45 Minuten hatten wir in einem großen Modegeschäft Zeit. Wir jagten durch die Gänge und sammelten ein, was uns gefiel. Anprobieren war verboten.

Auf Besuche im Restaurant und im Kino verzichteten wir. Es war uns einfach zu unangenehm, dort mit einer Maske zu sitzen.
Ungeimpfte durften arbeiten
Was störte uns am meisten? Dass das Arbeiten für Ungeimpfte erlaubt war. Im Betrieb meines Mannes arbeiten 700 Menschen. Es ist ein Produktionsbetrieb: An den Bändern saßen die Mitarbeiter acht Stunden Schulter an Schulter und hielten das Bruttosozialprodukt am Laufen. Vor dem Beginn jeder Schicht mussten sie sich in einem eigens dafür aufgestellten Container testen lassen. Nach der Schicht gab es dann für die Ungeimpften die üblichen Verbote. Bitte nur zu Zweit nach Hause gehen. Der dritte Kollege muss Abstand halten.
Urlaub in Holland
Unsere Sommerurlaube verbrachten wir zwischen 2020 und 2022 in Holland. Unser Nachbarland gilt in allem als sehr moderat. Genauso ging es mit der Pandemie um: Wir trugen beim Einkaufen keine Masken und es gab kein 3G.
Nur einmal ordnete der damalige Premierminister Mark Rutte einen Teil-Lockdown an: Im November 2021 waren die Inszidenzen so hoch, dass 3G notwendig wurde. Die Niederländer protestierten scharf, es kam zu Randalen und zu Gewalt. Das ist keine Lösung, aber dass der Deutsche so widerstandslos alles mitgemacht hat, war auch keine.
Was wir während unserer Sommerurlaube einhalten mussten, war „Afstand“. Eins Komma fünf Meter waren vorgeschrieben. Die Bevölkerung half sich gegenseitig, die Vorschrift zu beachten. Das ging soweit, dass uns ein älterer Herr im Supermarkt „Afstand“ ins Ohr rief, als ich neben meiner Schwiegertochter vor dem Käseregal stand. Wir überlegten, welche Sorte wir kaufen sollten. Vorher waren wir gemeinsam mit dem Auto dorthin gefahren.
Meine Enkelin wurde beim Fahrradfahren von der ausgestreckten Hand eines entgegenkommenden Herren fast umgeworfen. Auch er verlangte im Vorbeifahren „Afstand“. Wir fuhren nebeneinander, ich hatte meine Hand an ihrem Rücken, um ihr ein wenig Schub zu geben, weil es in den Dünen bergauf ging.
Am letzten Tag, es war sehr heiß, schloss die Behörde von einer Viertelstunde zur anderen den Strand. Eine Hälfte unserer Familie war schon dort, die andere Hälfte kam nicht mehr durch. Wir waren sauer. Unsere Enkelin war so traurig, dass sie zu weinen begann. Das erwärmte das Herz der Ordner und die menschliche Schranke öffnete sich. Wenn unser Urlaub nicht zu Ende gewesen wäre, hätten wir uns in den folgenden Tagen mit einer Zwiebel bewaffnet.
Nachts um vier Uhr an der Tankstelle
Wir sind Camper, fahren mit einem großen Wohnwagen und mögen die A2 gar nicht. Doch der Weg von Brandenburg an die holländische Nordseeküste führt nun einmal dort entlang. Also reisen wir nachts, seit unsere Kinder größer sind. Nach drei Wochen Hollandurlaub, mit Afstand und einer Strandsperrung, aber ansonsten frei von Masken, Tests und sonstigen „Maßnahmen“, standen wir um drei Uhr in der Nacht allein an einer deutschen Tankstelle. Nur der Nachtschalter hatte geöffnet, weit und breit war kein Mensch zu sehen. Dafür sprang ein großes Schild in unsere Wahrnehmung.
Überall auf dem Gelände herrscht Maskenpflicht.
Wir mussten die Dinger erst einmal herauskramen und fragten uns, in welchem Irrenhaus wir gelandet waren. Wer sollte uns anstecken und wen sollten wir gefährden, ganz allein an einer Tanksäule? Es wäre interessant gewesen, wie Prof. Dr. Karl Lauterbach, der Gesundheitsminister und studierte, aber nie praktizierende Mediziner, diese Frage beantwortet hätte.
2G-Regel: Shoppen verboten
Brandenburg führte im November 2021 die 2G-Regel ein. Das bedeutete für uns, dass wir in Einkaufszentren nicht mehr erwünscht waren. Ich kann mich an einen Tchibo-Laden erinnern: Das entsprechende Schild war sehr groß und stand mitten im Eingang. Eine ältere Dame mit einem Rollator wollte den Laden betreten, doch sie kam nicht durch. Kurz versuchte sie, das Schild beiseite zu schieben, doch es war zu schwer. Keiner der drei Verkäuferinnen eilte zur Hilfe. Ich wagte es nicht, der Dame zu helfen, weil ich mit einem Fuß den Laden betreten hätte. Die alte Dame lief weiter und ich habe seitdem nie wieder bei Tchibo eingekauft.
Im NanuNana hatten wir ein nettes Erlebnis: Ich suchte nach einer Baumstammplatte als Deko für mein Büro. Das war der Hit, zu dieser Zeit, und ich hatte oft Lust auf Veränderung. Mein Sohn hatte zu diesem Zeitpunkt eine Freundin, die noch keine 18 war. Für sie galt die 2G-Regel nicht, sie durfte den Laden betreten. Im Eingang stand eine Verkäuferin. Sie erkannte unser Vorhaben und fragte, wie sie uns helfen könne. Ich bat sie, dem jungen Mädchen doch bitte eine Baumstammplatte vom Regal zu holen. Sie tat es bereitwillig und sagte deutlich ihre Meinung, zu diesen Zuständen.
Wenn die Enkel auf dem Weihnachtsmarkt verschwinden
Weihnachtsmarkt in Berlin. Die minderjährigen Enkel haben Zutritt, wir nicht. Sie wollten einen Crêpes mit Nutella. Die Menschen standen wie in einer Sicherheitskontrolle an, bewaffnet mit ihrem Ausweis und dem Smartphone. Auf diesem war der Impfpass abgespeichert. Wir setzten uns auf eine Bank und schauten zu, wie sich die Enkel anstellten. Dann verschwanden sie und wir bekamen ein mulmiges Gefühl. Wie weit mussten sie zum Crêpes-Stand laufen? Es gab drei Eingänge, fanden sie zu uns zurück? Ein Handy hatten sie nicht.
Mein Mann lief zu einem zweiten Eingang. Ich blieb sitzen, wartete und registrierte, dass Besucher abgewiesen wurden, weil sie ihren Ausweis nicht dabei hatten. Das Sicherheitspersonal war streng. Auch zu mir, als ich fragte, ob ich kurz nach meinen Enkeln sehen dürfte. Nein, lautete die Antwort. Doch dann kamen die beiden, mit ihren Nutella-Crêpes in der Hand. Es war schon eine, na, sagen wir mal besondere Zeit.
Ausgangssperre am Heiligen Abend
Am Heiligen Abend gibt es bei uns eine kleine Bescherung und ein klassisches Abendessen mit Kartoffelsalat und Würstchen. Danach spielen wir ein Gesellschaftsspiel. Gegen Mitternacht fahren wir unseren Familienbesuch nach Hause. Brandenburg hatte eine Ausgangssperre verhängt. Ab 22 Uhr war das Betreten der Straße nur noch in dringenden Fällen erlaubt. Es gab Menschen, die sich einen Hund ausliehen. Aber wir wollten ja Auto fahren. Also nutzten wir das fortgeschrittene Alter meiner kerngesunden Mutter als Alibi: Sie wurde angewiesen, einen Hilferuf an uns gesendet zu haben, sollten wir von der Polizei oder dem Ordnungsamt angehalten werden. Denn in einem solchen Fall durften wir die Ausgangssperre umgehen. Sie war ein wenig ängstlich und überfordert.
Ich fuhr die Familie nach Hause und kam mir vor wie auf einem Raubzug. Gehörten die anrollenden Lichter zu einem Polizeiauto? Wie kann ich entkommen? Ich kam unbehelligt nach Hause. Die Mithilfe meiner Mutter wurde nicht gebraucht. Und ich frage mich bis heute, wen ich auf der Fahrt hätte anstecken oder gefährden sollen. Gab es überhaupt jemals eine Gefahr, im Freien? Dazu noch am Heiligen Abend, an dem nur sehr wenige Menschen nachts auf den Straßen umherstreifen?
Einkaufsbummel in Braunschweig
Dieser Lockdown dauerte bis weit in den Februar 2022. Wir bestellten, was wir brauchten, doch es war nicht möglich, Schuhe und Bekleidung zu kaufen und anzuprobieren. Mir fehlte eine Tour durch den Ikea, ich brauchte Kerzen, Servietten, Zip-Tüten. Aus den Medien wussten wir, dass Niedersachsen die 3G-Regel hatte. 195 Kilometer trennten uns von Braunschweig: Wir fuhren morgens los und gingen auf Streifzug durch die Einkaufscenter. Bevor wir ein Testcenter fanden – in Brandenburg gab es keine, weil sie nicht mehr gebraucht wurden – stellten wir fest, dass wir gar keinen Test benötigten. 3G wurde sehr großzügig ausgelegt.
Das Gefühl war dann doch toll, einfach so einen Mediamarkt betreten zu dürfen. In Potsdam verstellte die Security den Eingang und ließ ohne Ausweis und Impfpass niemanden durch. Wir fühlten uns in die Wendezeit zurückversetzt. Shoppen im Westen!
Im Ikea hamsterten wir so viele Zip-Tüten, dass sie drei Jahre später immer noch nicht verbraucht waren. Doch wir wussten ja nicht, wann das Einkaufen wieder möglich war. Schuhe und Bekleidung konnten anprobiert werden. Herrlich!
Die Stadt hatten wir uns auch noch angesehen.
Im McDonalds wurden wir mit unseren Fast-Food-Tüten nicht vom Parkplatz geschmissen – das Essen ist auf unserem Gelände verboten! -, sondern wir durften im Restaurant sitzen. Wir fühlten uns wie die Könige von Deutschland!

Rückblick: Eine positive Zeit mit Streitgesprächen
Im Rückblick haben wir die Pandemie als positive Zeit in Erinnerung. Es gab in unserer Familie einen starken Zusammenhalt. Wir haben viel miteinander unternommen, uns gegenseitig geholfen und oft geredet. Alle sind politisch interessiert, der Austausch war oft lebhaft. Aber die Meinung einte uns. Wir genossen die Ruhe auf den Straßen. Die Hektik war verschwunden. Ein großer Teil des Lebens fand zu Hause statt. Das war irgendwie schön, weil wir uns sicher fühlten und auf uns achteten.

Auch meine beste Freundin ließ sich nie impfen, obwohl es für sie Vorschrift gewesen wäre. Sie arbeitet in der Behindertenpflege. Doch der Arbeitgeber musste darauf verzichten, weil es schon vor der Pandemie zu wenig Personal gab. Er winkte nicht mit der Kündigung, sondern umging die Vorschriften. Niemand erkrankte an Corona, weil das Personal dankbar für das Entgegenkommen war, weil es sich zurückhaltend verhielt, Maske trug und täglich testete. Es reichte aus, um gemeinsam mit den Bewohnern sicher durch die Pandemie zu kommen.
Streitgespräche gab es auch. Im erweiterten Familienkreis und unter Bekannten, die sich mit ihrer dritten und vierten Impfung uns gegenüber erhaben fühlten. Dass sie mehrmals recht heftig an Corona erkrankten, kommentierten wir nicht. Wir fanden es furchtbar, dass dies nach mehreren Impfungen überhaupt noch möglich war.
Unangenehm waren Diskussionen mit anderen Freunden, bei denen uns regelrecht der Mund verboten wurde. Nachrichten wurden falsch interpretiert. Österreich, das eine Impfpflicht eingeführt hatte, galt als Vorbild. Schweden, ein Land, das ohne Maßnahmen auskam, wurde verschwiegen. Wir haben heute noch Kontakt. Aber er ist sehr sporadisch. Corona hat Spuren hinterlassen.
Ein Verwandter wollte den Kontakt abbrechen, weil wir uns nicht an die „notwendigen Maßnahmen“ hielten. Das bezog er auf die Fahrt nach Warnemünde: Ich hatte einige Bilder an die Familie geschickt. Selbstverständlich wusste er, dass Familienbesuche erlaubt waren. Das schien er uns zu neiden, denn er verbrachte gern Zeit an der Ostsee. Doch auch dieser kleine Disput legte sich nach dem Ende der Pandemie.
Verbotene Fahrradtouren nach Berlin
Wir lieben das Fahrradfahren und haben viele Touren gemacht. Vor allem nach Berlin. Denn es fiel nicht auf, wenn wir uns dort mit dem Rad fortbewegten. Unser guter Herr Woidke nahm es mit den Maßnahmen in Brandenburg sehr genau. Ein Übertreten der Grenze nach Berlin war zeitweise verboten. Außer zum Arbeiten: Mein Mann musste im Zug mehr als einmal eine Bescheinigung vorzeigen, dass er berechtigt war, sich nach 22 Uhr im Freien aufzuhalten und die Grenze nach Berlin zu übertreten.
Das Überfahren der Grenze mit dem Fahrrad wurde nicht kontrolliert. Wir nutzten das aus. Es entstanden einzigartige Bilder wie dieses vom Brandenburger Tor.

Was sich für uns verändert hat
Hat sich für uns etwas verändert, nachdem wir im Jahre 2023 aus dem Lockdown entlassen wurden? Ja. Es hat sich einiges verändert.
Wir sind immer gern essen gegangen. Mindestens einmal pro Woche, vor der Pandemie. Für das gesparte Geld kauften wir uns neue Küchengeräte: Backofen, Dampfgarer, Kochfeld mit Induktion. Wir entdeckten das Kochen neu, begannen, Brot zu backen und probierten unzählige Rezepte aus. Heute gehen wir nur noch einmal im Monat essen. Wenn überhaupt. Vor der Pandemie haben wir überhaupt nicht gern gekocht.
Das Bestellen im Internet haben wir nicht aufgegeben. Shoppingtouren unternehmen wir kaum noch.
Wir haben die großen Schilder nicht vergessen, die uns als zahlenden Gast aussperrten. Ja, die Regierung hatte das angeordnet. Aber wie wäre es denn mit einem Generalstreik gewesen? Wenn sich die breite Menge der Gastronomen und Händler deutschlandweit zusammengeschlossen und ihre Kunden und Gäste bedient hätte, anstatt Schilder zu malen und Ausweise zu fordern? Gemeinsam wären die Händler und Gastronomen so stark gewesen. Aber lieber haben sie sich gegen die zahlende Kundschaft gestellt. Wir haben gelernt, ohne das alles gut zu leben. Und erkannt, wie bequem die Internetbestellungen sind.
Unser Kaffee – oder Tee – schmeckt uns zu Hause richtig gut. Wir sind nachtragend, in Bezug auf die Ausgrenzung, die wir erlebt haben. Weil wir der festen Überzeugung sind, dass sie nicht notwendig gewesen wäre. Experten teilen unsere Überzeugung mittlerweile und sprechen das auch offen aus.
Als Randberliner lieben wir den Döner und wir gehen gern in einen kleinen Pizzaimbiss. Der Dönermann wies uns an der Tür ab. Der Pizzamann ließ uns trotz Verbot eintreten und freute sich, uns zu sehen. Es ist nicht schwer zu erraten, welchen der beiden Läden wir heute nicht mehr besuchen.
Wir fahren immer noch viel Fahrrad. Familienzeit ist wertvoll. Wir wissen es zu schätzen, dass die Pandemie beendet ist. Wir können uns wieder frei bewegen. Wenn wir uns heute mit den „Maßnahmen“ auseinandersetzen, kommen wir uns vor wie in einem schlechten Film.
Diese Fragen bleiben
Wurden die Maßnahmen aufgearbeitet? Die Impfgeschädigten entschädigt? Hat sich irgendwer bei den Millionen Menschen entschuldigt, die vom sozialen Leben ausgeschlossen wurden? Die sich nichtmal Schuhe oder eine neue Jacke kaufen durften? Die unter Einsamkeit litten, Depressionen entwickelten, Freunde verloren? Die ihre Hobbys nicht betreiben durften, weil sie keine Impfung vorweisen konnten? Hat jemand den Kindern Wiedergutmachung angeboten, die monatelang ihre Freunde nicht sehen, mit ihren überforderten Eltern lernen oder im dicken Anorak in der Klasse sitzen mussten?
Noch während der Pandemie nahm die Ampel ihre Arbeit auf. Der Krieg in der Ukraine brach aus. Die Migration ist ebenso Gegenstand vieler Diskussionen wie die Wahlerfolge der AfD. Deutschland erlebt Rezession und Inflation. Wir zahlen die höchsten Strompreise in Europa, aber wir sollen mit Wärmepumpen heizen und E-Autos fahren.
2020 nahm unser Leben, so, wie wir es kannten, ein jähes Ende. Dies ist mein Empfinden. Und es sieht nicht so aus, als bekämen wir es in den nächsten Jahren zurück. Wir sind nicht einmal für die nächste Pandemie gewappnet. Und für einen Krieg auch nicht.
Wir sind als Familie gut und gesund durch diese Zeit gekommen. Aber bei ganz vielen Menschen hat sie tiefe Spuren hinterlassen. Die „Maßnahmen“ konnten über Nacht in Kraft gesetzt werden. Eine Aufarbeitung ist fünf Jahre nach dem Beginn und zwei Jahre nach dem Ende der Pandemie noch nicht einmal ansatzweise erfolgt. Warum?


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