VG Wort erklärt – Tantiemen für Online-Texte erhalten
Die VG Wort zahlt unter bestimmten Voraussetzungen Tantiemen für Texte, die im Internet veröffentlicht sind. Dabei muss es sich nicht zwingend um wissenschaftliche Inhalte handeln. Die Texte müssen ohne Bezahlschranke zugänglich sein und eine bestimmte Anzahl an Klicks im Jahr erreichen. Der Abschluss eines Wahrnehmungsvertrages und der Einbau eines Zählpixels in jeden einzelnen Text sind weitere Vorgaben. Erst wenn diese Registrierung abgeschlossen ist, kommen die Artikel für Tantiemen infrage. Doch bis es soweit ist, musst du einige Dinge beachten. Erfahre, wie du dich bei der VG Wort anmeldest, wie die Zählung funktioniert und was du tun kannst, das deine Artikel die Voraussetzung für eine Meldung und die damit verbundene Auszahlung der Tantiemen erfüllen.

Wichtig zu wissen:
- Die VG Wort sammelt Geld für die Nutzung von Texten, die nicht direkt vergütet wird
- Wer Drucker, Kopierer oder Speichermedien vertreibt, muss eine Abgabe an die VG Wort zahlen
- Das Geld wird einmal im Jahr in Form von Tantiemen an berechtigte Autoren und Verlage ausgeschüttet
- Online-Texte können eine Vergütung erhalten, wenn sie häufig gelesen werden
- Für den Erhalt von Tantiemen ist der Abschluss eines Wahrnehmungsvertrages mit der VG Wort erforderlich
- Die Ausschüttung erfolgt einmal im Jahr, das Geld muss versteuert werden
VG Wort – was ist das?
Die VG Wort ist die deutsche Verwertungsgesellschaft für Urheberrechte von Autoren und Verlagen in Deutschland. Sie gründete sich im Jahre 1958. Ähnlich wie die GEMA in der Musik, sammelt sie Geld, das sie an die Urheber ausschüttet. Wer die Nutzung von Texten ermöglicht, ohne dass eine Vergütung an den Urheber erfolgt, muss eine Abgabe an die VG Wort entrichten. So sind Hersteller von Druckern, Kopierern oder Speichermedien zur Zahlung dieser Abgabe verpflichtet.
Einmal im Jahr werden die Einnahmen aus der Abgabe an die Urheber ausgeschüttet. Verlage und Autoren können das Geld beanspruchen, indem sie mit der VG Wort einen Wahrnehmungsvertrag abschließen. Die Gesellschaft zahlt noch andere Vergütungen aus, etwa für Fernsehen, Hörfunk oder Audio-Downloads. In diesem Artikel geht es um den Bereich METIS, also um die Vergütung von Texten, die im Internet veröffentlicht sind. Auch Blogtexte sind, unabhängig von ihrer Ausrichtung, vergütungsfähig.
Tantiemen für kopierfähige Texte
Die VG Wort zahlt die Tantiemen für Kopien, die von deinen Texten erstellt werden können, ohne dass du dafür eine Vergütung bekommst. Der Fokus lag auf wissenschaftlichen Texten, von denen an Schulen und Universitäten vielfach Kopien erstellt werden. Im Zuge der Digitalisierung können auch Online-Texte eine Vergütung erhalten.
Es ist ein Irrtum, dass die Texte allein für ihre Veröffentlichung Tantiemen erhalten. Die Grundlage für die Vergütung liegt auf der uneingeschränkten Kopierfähigkeit. Aus diesem Grund dürfen die Texte nicht hinter einer Bezahlschranke verborgen sein. Du musst sie frei zugänglich im Netz veröffentlichen.
Welche Texte können Tantiemen erhalten?
Der Inhalt der Texte ist für die VG-Wort nicht relevant. Für den Leser schon: Wenn du keine guten Artikel schreibst, verschwinden sie im Nirvana des Internets. In der Folge bekommst du nur wenige Klicks und somit auch keine Tantiemen. Wissenschaftliche Inhalte musst du nicht verfassen: Wichtig ist, dass deine Texte eine bestimmte Anzahl an Aufrufen im Jahr schaffen. Dies erreichst du durch eine sehr gute Suchmaschinenoptimierung und durch das Schreiben von Artikeln, der für den Leser eine hohe Relevanz haben. Die VG Wort interessiert sich nur für die Zahlen. Doch was ist damit gemeint?
1.500 Klicks pro Jahr – oder weniger
Da eine Feststellung über die Anzahl der möglichen Kopien bei Online-Texten schwierig ist, arbeitet die VG-Wort bei der Ausschüttung mit Klickzahlen. Es reicht aus, wenn User auf deinen Artikel klicken. Dass sie eine bestimmte Zeit auf deiner Seite verweilen, ist nicht relevant.
Die wesentlichen Voraussetzungen für einen Artikel sind:
- Veröffentlichung ohne Bezahlschranke oder notwendigen Login
- Mindestlänge von 1.800 Zeichen
- Pro Jahr müssen mindestens 1.500 User auf den Artikel geklickt haben
- Nur Klicks aus Deutschland finden Berücksichtigung
Für jeden Artikel, der diese Voraussetzungen erfüllt, bekommst du eine jährliche Vergütung. Es ist für dich wichtig zu wissen, dass deine Artikel in jedem Jahr erneut an der Zählung teilnehmen. Wenn du sogenannte Evergreen-Artikel schreibst, deren Inhalt über Jahre relevant ist, kannst du die Tantiemen jährlich erhalten.
Lange Texte – weniger Klicks
Du schreibst lange Artikel mit mehr als 10.000 Zeichen? Dann hast du einen großen Vorteil: Deine Texte benötigen im Jahr nur 750 Klicks. Die VG-Wort möchte mit dieser 50-%-Regelung tiefgreifende Artikel fördern und etwas besser stellen, als kurze Beiträge. Wenn deine Seite gut besucht ist, kannst du das Ziel mit zahlreichen Texten erreichen: Es sind durchschnittlich zwei Klicks pro Tag, die du benötigst, um die Tantiemen zu erhalten.
Die ISSN bringt Vorteile
Für die Zählung ab dem Jahr 2026 gibt es zahlreiche neue Regelungen. Eine wichtige Änderung betrifft die Vergütung von Online-Texten: Wenn deine Artikel eine Mindestlänge von 10.000 Zeichen haben und deine Onlinepräsenz eine ISSN von der Deutschen Nationalbibliothek erhalten hat, benötigst du für die Ausschüttung nur 35 % der regulären Klicks. Für Artikel, die diese Voraussetzung erfüllen, benötigst du nur noch 375 Aufrufe im Jahr, um an der Ausschüttung teilnehmen zu können.
Die Zählung gilt erstmals für das Jahr 2026. Die Ausschüttung nach den neuen Vorgaben erhältst du erstmals im Spätsommer 2028.
So viele Klicks benötigst du – eine Zusammenfassung
Hier siehst du die Vorgaben bezüglich der Klicks für die Ausschüttung der Tantiemen noch einmal auf einen Blick:
- Textlänge: 1.800 bis 9.999 Zeichen | Mindestens 1.500 Klicks erforderlich
- Textlänge: 10.000+ Zeichen | Mindestens 750 Klicks erforderlich
- Textlänge: 10.000+ Zeichen| ISSN vorhanden | Mindestens 375 Klicks erforderlich
Auf den ersten Blick erscheinen die Hürden klein. Doch deine Seite muss eine sehr gute Performance haben, wenn du für viele deiner Artikel Tantiemen bekommen möchtest.
Suchmaschinenoptimierung und KI
Hast du deinen Blog schon viele Jahre, profitierst du von einer festen Leserschaft und einer guten Positionierung bei den Suchmaschinen. Das bringt dir sichere Tantiemen. Doch beginnst du neu, stehst du vor einer großen Herausforderung. Du brauchst viel Zeit und Geduld, um deine Seiten bekannt zu machen. Und du hast einen Konkurrenten, der nicht zu unterschätzen ist: Die KI.
ChatGPT, Gemini, Apple Intelligence und die neue Googe-KI verändern das Internet derzeit nachhaltig. Wer klickt auf einen Blogtext, wenn die KI eine gesuchte Antwort als aufbereitete Zusammenfassung ausspuckt?
Suchmaschinenoptimierung war schon immer von Veränderungen betroffen: Google hat seine Algorithmen regelmäßig angepasst, um dem User ein möglichst optimales und schnelles Ergebnis zu zeigen. Doch die KI könnte noch einmal vieles verändern.
Tantiemen sind ein Bonus, kein Einkommen
Um deine Seiten bekannt zu machen, reicht es nicht aus, einen guten Artikel zu schreiben und diesen im Netz zu veröffentlichen. Vor 20 Jahren konntest du damit schnell bekannt werden. Doch Social Media hat die Nutzung des Internets vor einigen Jahren schon einmal nachhaltig verändern. Die Auswirkungen der KI sind derzeit noch nicht absehbar. Doch sie könnte für Online-Texte eine neue Herausforderung werden.
Deshalb ist es wichtig, dass du die Tantiemen der VG-Wort als Bonus betrachtest. Um davon leben zu können, brauchst du tausende Leser im Jahr, viele gute Texte und eine Marke, die bekannt ist.
Kein Social Media? Schwierig!
Beim Neubeginn ist es wichtig, dass du dich nicht nur auf die Suchmaschinen verlässt. Ohne Social Media ist es jetzt schon schwierig, eine konstante Reichweite aufzubauen. Du musst nicht jeden Tag posten, das ist oft gar nicht machbar. Aber ein kleines gepflegtes Profil für deine Sichtbarkeit solltest du anlegen und regelmäßig bespielen. Wenn du deinen Fokus auf deine Texte legst, reicht ein Post in der Woche aus. So schaffst du die Voraussetzungen für eine Bekanntheit, die dir die für die VG Wort erforderlichen Klicks liefert.
Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort schließen
Ich habe den Fehler gemacht und den Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort erst im dritten Jahr meiner Autorenpräsenz im Netz geschlossen. So sind mir vermutlich Tantiemen für einige Texte entgangen. Wenn du deine Präsenz aufbaust und Tantiemen erhalten möchtest, kannst du den Wahrnehmungsvertrag sofort abschließen. Du brauchst keine Mindestanzahl an Texten. Wenn im ersten oder zweiten Jahr noch keine Texte die Klickzahlen erreichen, ist das nicht schlimm. Der Vertrag bleibt bestehen, bis zu ihn kündigst.
Nur der Postweg ist erlaubt
Die VG Wort bietet dir die Möglichkeit, die Vertragsunterlagen von der Internetseite herunterzuladen. Dazu ist eine Registrierung auf dem Portal T.O.M erforderlich. Du druckst den Vertrag aus – es sind über 20 Seiten -, unterschreibst ihn und bringst ihn zur Post. Bis zur Freischaltung deines Accounts dauert es bis zu einem Monat. Für einen Zeitraum von einem halben Jahr ist dein Account mit deinen persönlichen Daten reserviert. Wenn du den Vertrag bis dahin nicht eingesendet hast, werden die Daten gelöscht.
Zählpixel einbauen – es ist nicht schwer
Die VG Wort ermittelt die Klicks anhand sogenannter Zählpixel, die du unter deinen Artikeln einbaust. Am Jahresende erfährst du, wie viele deiner Texte die Meldestufe überschritten haben. Du meldest sie und bekommst im Spätsommer die Ausschüttung.
Anleitungen für das Einbauen der Zählpixel gibt es im Netz viele, deshalb werde ich das im Detail nicht noch einmal erklären. Du hast die Möglichkeit, ein Plugin zu nutzen oder den Code manuell einzubauen. Ich habe mich für die manuelle Variante entschieden, weil die Plugins nicht zuverlässig arbeiten. So meine Erfahrung. Es war ein bisschen nervig, die Pixel für die knapp einhundert Texte, die bereits online waren, nachträglich einzufügen. Doch jetzt ist es eine schnelle Routine.
Achtung, Lazy-Loading!
Seit der Version 5.5 lädt WordPress Bilder erst dann, wenn der User scrollt und die Position des Bildes auf dem Bildschirm erscheint. Wenn deine Leser nicht bis an des Ende des Artikels scrollen, wird der Zählpixel nicht geladen und demzufolge nicht erfasst. Wenn deine Seite schon einen hohen Bekanntheitsgrad hat, können dir hohe Einnahmen entgehen.
Lazy Loading sorgt für die Verkürzung der Ladezeiten. Das Problem für deine VG-Wort Zählpixel liegt darin, dass es sich um ein winziges Bild handelt. WordPress kann dieses Bild mit dem Lazy Loading versehen, ohne dass du darauf Einfluss hast. Es gibt die Möglichkeit, die Option per Plugin auszuschalten. Ich nutze kein Plugin und habe eine andere Lösung gefunden.
Das Zählpixel habe ich in das erste Drittel des Textes verschoben und einen loading „eager“-Befehl eingefügt. Er überschreibt das Lazy Loading. Mit dieser Variante sorgst du für doppelte Sicherheit: Der User muss nicht bis ans Ende des Artikels scrollen und du hast das nachträgliche Laden des Bildes deaktiviert.
Leider habe ich das Problem erst erkannt, nachdem ich schon knapp 200 Texte angemeldet hatte. Achte von Anfang an darauf, dann sparst du dir viel Arbeit. Ob ich Verlust gemacht habe, kann ich nicht sagen: Ich habe bislang an keiner Ausschüttung teilgenommen und somit keine Vergleichswerte.
Tipp: Trag die IDs in eine Excel-Tabelle ein
Du bekommst die Zählpixel kostenlos mit einem Klick im METIS-Bereich der VG Wort. Ich bestelle immer zehn Stück, so bleibt die Übersicht gewahrt. Jedes Zählpixel besteht aus drei Teilen:
- Öffentlicher Identifikationscode – er wird in den Link eingebaut
- Persönlicher Identifikationscode – du brauchst ihn für die Meldung
- Link für den Zählpixel – wird automatisch erstellt
Ich trage jeden verfassten Artikel in eine Excel-Tabelle ein und füge die drei Codes hinzu. Das erleichtert die Übersicht und ich habe die Codes parat, wenn ich die Meldungen erstellen muss.
In deinem METIS-Portal sammelst du die Zählpixel und fügst zu jedem die URL hinzu. Achte darauf, dass du sie später nicht mehr änderst oder, wenn es notwendig wird, die geänderte URL hinterlegst. Nur so behältst du den Überblick und die Zählung kann ohne Probleme funktionieren.
Wie viele Texte erreichen den Mindestzugriff?
Es ist nicht möglich, diese Frage allgemeingültig zu beantworten. Je bekannter deine Seite ist, desto eher hast du die Chance, ausreichend Aufrufe zu generieren. Wichtig ist, dass du deine Zugriffszahlen über Google Analytics oder die Search Konsole beobachtest. Es gibt nur wenige Zahlen über die VG Wort. So kannst du mittelfristig damit rechnen, dass etwa die Hälfte deiner Artikel die Schwelle überschreiten kann.
Sicherer bist du, wenn du eine Rechnung aufstellst, die auf die Performance deiner Seite abgestimmt ist. Diese Parameter benötigst du:
- Anzahl der veröffentlichten Artikel
- Prozentzahl der Aufrufe aus Deutschland
- Anzahl der Artikel, die ein Besucher deiner Seite aufruft
Nehmen wir folgende Zahlen für deine Webseite an:
- 50 veröffentlichte Artikel mit mehr als 10.000 Zeichen (750 Aufrufe erforderlich)
- 76 Prozent der Aufrufe kommen aus Deutschland
- Jeder Besucher schaut sich 3,5 Seiten an
Jetzt kannst du diese Rechnung aufstellen:
- 50 /3,5 =14,286 (aufgerundet auf 15) → jeder Besucher schaut sich 3,5 Artikel an
- 15 x 750 =11.250 Besucher pro Jahr aus Deutschland
- 11.250 x 100 /76 =14.803 Besucher insgesamt
Wenn ein Besucher drei Artikel liest und du für alle Artikel Tantiemen bekommen möchtest, benötigst du mindestens 15.000 Besucher im Jahr.
Impressionen und CTR
Die Impressionen zeigen an, wie oft deine Seite in einem bestimmten Zeitraum bei Google aufgerufen wird. Die CTR trifft eine Aussage über die Anzahl der Klicks. Bei vielen Seiten ist die CTR einstellig: Wenn du vier bis sechs Prozent erreichst, ist das schon ein sehr guter Wert. Wie kannst du beide Zahlen in deine Rechnung aufnehmen? Ich rechne wieder mit Beispielwerten.
- 30.000 Impressionen in 28 Tagen
- CTR von 2,8
- Resultat: 30.000 / 2,8 % = 1.072 reale Besucher
- 1072*365/28=13.974
Wenn du 30.000 Impressionen in 28 Tagen erreichst und deine CTR bei 2,8 liegt, kannst du bei Konstanz dieser Werte mit knapp 14.000 Besuchern im Jahr rechnen. Das reicht für alle Texte noch nicht aus.
Diese Berechnungen sind natürlich rein statistisch. Es gibt immer Texte, die ganz oft gelesen werden, und andere, die ein User nur selten anklickt. Sie geben dir aber Aufschluss darüber, wann deine Seite so viel Performance hat, dass eine Vergütung von der VG Wort realistisch wäre. Zudem unterliegen sie keiner offiziellen Formel: Es ist mein Weg, mir einen Überblick über die Zahlen zu verschaffen.
Einzelne Texte prüfen
Über Google Analytics kannst du ganz einfach den Erfolg einzelner Texte prüfen. Dort siehst du, wie viele Aufrufe ein Artikel in einem bestimmten Zeitraum hat. Beachte, dass dieses System auch Aufrufe aus dem Ausland zählt. Für die VG Wort zählen nur Klicks aus Deutschland. Somit musst du von dem Wert, den dir Google Analytics liefert, zehn bis 25 Prozent abziehen.
So bekommst du deine Ausschüttung
Am Jahresende siehst du in deinem VG Wort Account, welche Texte die notwendigen Zugriffe erreicht haben. Bei Texten, die mehr als 10.000 Zeichen haben und einen Zugriff von 750 Klicks verzeichnen, wird die Jahreszahl blau. Bei mehr als 1.500 Zugriffen ist die grün. Hast du das jeweilige Ziel für den Artikel nicht erreicht, bleibt sie rot.
Während des Jahres sind die Zahlen grau hinterlegt. So erfährst du erst zum Jahreswechsel, für welche Texte du von der VG Wort Tantiemen erhältst.
Für alle Texte, bei denen die Jahreszahl blau oder rot hinterlegt ist, kannst du eine Meldung erstellen. Beachte, dass du jeden Text einzeln melden musst. Automatisch bekommst du die Vergütung nicht. Bei mehreren hundert Texten kann das viel Zeit in Anspruch nehmen.
Die Höhe der Ausschüttung
Wenn du die KI fragst, wie hoch deine Ausschüttung pro Text sein wird, rechnet sie mit Zahlen von 40 bis 50 EUR pro Text. Doch das war gestern: Für das Jahr 2025 beträgt die Ausschüttung nur noch 19,73 EUR pro Artikel. Im Vorjahr (2024) waren es noch 25,05 EUR. Die Marke von 20 EUR wurde erstmals unterschritten.
Grund sind die vielen Texte, die im Netz veröffentlicht werden. Inwieweit das System KI-erstellte Artikel herausfiltert, ist nicht bekannt. Somit ist damit zu rechnen, dass der Betrag weiter sinkt. Wie lange sich der hohe Aufwand für die Erstellung und den Einbau der Zählmarken noch lohnt, musst jeder Autor selbst entscheiden.
Neue Regelung ab 2026: Weniger Zugriffe für Online-Präsenzen mit ISSN
Ab dem Jahre 2026 (erste Ausschüttung 2027) gibt es eine neue Regel: Seiten, die von der Deutschen Nationalbibliothek eine ISSN erhalten haben, benötigen für Texte mit 10.000+ Zeichen nur noch 375 Zugriffe im Jahr, um die Tantieme für den jeweilen Artikel zu erhalten. Es bleibt abzuwarten, ob diese Regelung die Höhe der Tantieme pro Text weiter reduziert.
Wann bekommst du eine ISSN?
Eine ISSN beantragst du kostenlos bei der Deutschen Nationalbibliothek. Dafür musst du einige Voraussetzungen erfüllen:
- Regelmäßige Publikationen
- Keine Verkaufs- oder Werbeseite
- Keine private Webseite, es muss ein öffentliches Interesse vorliegen
Was die Zuteilung der ISSN für deine Seiten bedeutet, werde ich in einem separaten Artikel beschreiben. Bei lagen zwischen der Beantragung der ISSN und der Zuteilung nur wenige Tage. Die Verarbeitung des Codes auf dem METIS-Portal kann derzeit noch nicht erfolgen. Weitere Informationen dazu stellt die VG Wort im nächsten Jahr zur Verfügung.
Wenn du von der geringeren Zugriffszahl ab 2026 profitieren möchtest, solltest du deine Seite jetzt bei der DNB anmelden. Dann kann die niedrigere Zählschwelle ab Jahresbeginn greifen.
VG Wort Tantiemen erhalten: Aufwendig und ein bisschen kompliziert
Im Netz beschreiben viele Autoren, dass sie mit der VG Wort ein sehr gutes Einkommen erwirtschaften. Sie sind lange dabei und haben von den hohen Tantiemen profitiert, die bis zu Beginn der 2020er-Jahre ausbezahlt wurden. Ich bin erst 2024 gestartet und habe mich in diesem Jahr angemeldet. Voraussichtlich werde ich 2027 das erste Mal eine Auszahlung bekommen.
Es gibt kaum offizielle Daten und Statistiken über die Höhe der Tantiemen. Du kannst es dir selbst ausrechnen: Wenn du 200 Texte online hast und die Hälfte reif für die Ausschüttung ist, bekommst du 1.973 EUR (Stand 2025). Das Geld musst du nach deinem persönlichen Satz versteuern. Positiv ist, dass Texte, die oft gelesen werden, jedes Jahr neu zur Ausschüttung kommen können.
Allerdings sind die Anmeldung bei der VG Wort und das Handling mit den Texten aufwendig bis kompliziert. Die Plattform ist nicht modern, du klickst bei der Verarbeitung der Pixel hin und her. Du kannst ein Plugin nutzen, aber ich bin jemand, der lieber manuell im html arbeitet. Vielleicht ist es mit dem Plugin etwas einfacher.
Dennoch ist die VG Wort eine Einnahmequelle, die du als Autor im Internet nutzen solltest. Wenn du dich einmal mit dem System arrangiert hast, klappt alles recht gut. Bist du schon bei der VG Wort, denkst du über eine Anmeldung nach oder hast du noch Fragen? Schreib es gern in die Kommentare.

ISSN 3053-674X
TS 2025-52